Montag, 28. September 2009

Mein ganz persönliches Chaos ;-)

Also, nachdem ich vom Flughafen wieder zu Hause war, haben Sharon, Jami und ich erstmal gemütlich gefrühstückt und dann, ja dann habe ich begonnen Elisabeths Zimmer in ein Chaoszimmer zu verwandeln :-).

Wir hatten ja im Mai mit den nötigen Renovierungen begonnen, aber mein Zimmer estmal so gelassen. Deshalb habe ich gleich am Mittwoch angefangen es leer zu räumen. Das ging jetzt ganz wunderbar, da Elisabeths Zimmer ja nicht benutzt wird :-).
Außerdem war Bewegung genau das, was nötig war, da unsere Heizung noch nicht eingeschaltet war und es zeitweise nur 12°C in der Wohnung hatte.

Leider habe ich mich dann trotz der Bewegung erkältet und so habe ich die Malerarbeiten erst gestern beendet.
Der Boden ist jetzt dunkel lila ( ist ja schließlich Bischofsfarbe ;-) ) und die Wände beige. Jetzt muß ich nur noch die Geduld aufbringen und warten bis der Boden wirklich trocken ist, bevor ich wieder in mein Zimmer einziehe. Auf der Farbe steht, dass man eine Woche warten soll bevor man Möbel aufstellt :-(.
So lange kann ich sicher nicht warten. Und außerdem ist ja die Heizung jetzt an und die Luft ist hier ja viel trockener als anderswo ...
Habt ihr das neue Fenster bemerkt?? Es zieht jetzt gar nicht mehr und auch die Marieenkäfer bleiben draußen :-).

Elisabeth ist wieder in Deutschland

Seit Mittwoch bin ich wieder alleine. Nach fast 16 Jahren Freundschaft, 3 Jahren Bibelschule und fast 10 gemeinsamen Jahren mit Elisabeth auf dem Missionsfeld, ist das schon ein komisches Gefühl. Die Freundschaft besteht natürlich weiterhin, jetzt eben nur auf die Entfernung. Mit Internet und Skype ist das ja gar nicht so weit weg :-).
Außerdem bin ich ja gar nicht alleine, sondern nur ohne Elisabeth. Wir haben hier in Ulan-Ude ein, gar nicht so ein kleines, Team und Leif und Jami sind ja meine direkten Nachbarn. Also keine Sorge, ich bin trotzdem noch ganz sicher hier :-).

Auf jeden Fall hatten wir 2 wunderschöne Abschiedsfeste für Elisabeth. Eines mit unserem Team und am Dienstagabend mit, nicht allen, aber vielen Freunden.
Wir hatten ein richtig schönes Programm mit Liedern, Anspielen und vielen persönlichen Beiträgen. Es war wie Abschiede nun einmal sind. Traurig, aber durch die Anspiele durchaus auch lustig. Ein Wechselbad der Gefühle, wie die Wochen vorher auch schon. Wir waren traurig, dass Elisabeth geht, aber auch froh für sie, weil wir wissen, dass sie in Brake genau an dem Platz sein wird, an dem Gott sie haben will.

Nach diesem schönen Abend kam dann am Mittwoch der richtig Abschied am Flughafen. Wir durften sogar ein Foto machen :-). Elisabeth ist übrigens gut zu Hause angekommen und was ich gemacht habe, als ich wieder zu Hause war, schreibe ich im nächsten Blog ...

Freitag, 18. September 2009

Herbst oder Winter?


Als ich am Dienstag auf dem Weg zurück nach Ulan-Ude war, habe ich ein paar Herbstfotos gemacht ...


Komisch, dass die nie so schön werden, wie es in Wirklichkeit aussieht. Muss an meinem fehlenden Talent zum Fotografieren liegen :-( ....



Heute sieht es allerdings schon so aus.
Ich bin nur froh, dass die Heizung morgen angestellt werden soll ...

Xenja

Montag bin ich wieder nach Ust-Bargusin gefahren. Diesmal habe ich Xenja nicht nur besucht. Nach einer weiteren, schwierigen Woche mit vielem Hin- und Her mit Sergej, hat sie Sonntag beschlossen, doch wieder ins Dorf ihrer Mutter zu ziehen.
Einmal beschlossen, musste dann alles sehr schnell gehen. Xenja ist Montag zur Arbeit gegangen und hat gleich gekündigt. Nach der Mittagspause konnte sie dann schon gehen und hat angefangen ihre Sachen zu packen.

Am Dienstag morgen um 8:30 haben wir uns dann schon auf den Weg nach Ulan-Ude gemacht. Wir haben natürlich einige Sachen dort in Ust-Bargusin bei Freunden untergestellt, aber doch finde ich es erstaunlich, wie schnell man so einen russischen Haushalt auflösen kann. Ich habe ja gerade den direkten Vergleich, da Elisabeth auch ihre Sachen packt, um nach Deutschland zu ziehen. Bei uns dauert so etwas doch einfach länger :-). Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich 6 Wochen hatte, um meine Arbeit und Wohnung zu kündigen und dann die Wohnung aufzulösen, als ich zur Bibelschule ging. Und da war ich ganz schön gestresst.

Auf der Fahrt nach Ulan-Ude haben wir nicht viel geredet. Klar, dass Xenja richtig traurig war, da hat sie lieber nur da gesessen und Musik gehört. Abends kam es dann aber doch noch zu einem guten Gespräch. Bitte betet für sie. Bei all den Schwierigkeiten der letzten Zeit hat sie den Glauben an den einen liebenden Gott, dem man voll und ganz vertrauen kann, doch ein wenig verloren. Aber sie will ihn wiederfinden und ich weiß ja, dass ER sich gerne finden läßt. Das gibt mir Hoffnung für sie.
Und natürlich hat Sergej auch weiterhin Gebet nötig. Danke schön!

Sonntag, 6. September 2009

Allerlei


In den letzten beiden Wochen war ich 2 mal in Ust-Bargusin und habe Xenja besucht. Sie ist 22 Jahre alt und seit dem 03. August geschieden.
Es ist erschreckend, was hier im Moment mit jungen Ehen passiert. Xenja ist nicht die Einzige, die einen Christen heiratete, der dann bei Problemen den einfachen Weg geht, sich eine andere Frau sucht und seinen Weg ohne Gott fortsetzt.

Da ist auch Marina, die erst ein Jahr verheiratet, im 5 Monat schwanger ist und nun ohne ihren Mann weiter leben soll.

Erschreckend ist auch, wie schnell hier eine Ehe geschieden wird. Man reicht die passenden Dokumente ein und schwupps, nach einem Monat ist man geschieden.

Sergei und Xenja haben eine Tochter, die im Dezember 2 Jahre alt wird. Allina ist in ihrem kurzen Leben schon ganz schön herumgeschuppst worden. Als wir im Sommer in Ust-Bargusin waren, konnten wir die ersten Auswirkungen schon sehen. Sie klammerte sich immer an ihre Mutter und wurde richtig hysterisch, wenn diese sich ein paar Meter entfernte oder mit etwas anderem beschäftigt war. Seit Xenja arbeiten muss, wurde Allina bei allen möglichen Leuten untergebracht. Deshalb hat Xenja sie jetzt von ihrer Mutter abholen lassen. Diese lebt etwa 2 Tagesreisen von Ust-Barugsin entfernt. Auf ihrer Reise kamen die Beiden bei uns vorbei und haben sich hier ausgeruht. Allina benahm sich diesmal sehr viel besser und man könnte sich ja eigentlich darüber freuen, wenn da nicht dieser "alte" Blick in ihren Augen wäre. Allina soll bei der Oma bleiben, bis sie in den Kindergarten gehen kann. Ich frage mich nur, wie Xenja sie wieder abholen kann, wenn sie eine Arbeit hat, die ihr einen freien Tag in der Woche gibt und die Reise etwa den halben Monatslohn kostet.

Diese ganze Situation bricht mir gerade das Herz und ich würde am liebsten gleich zu ihnen ziehen, um ihnen zu helfen. Aber was passiert dann mit all den anderen Diensten die gerade wieder angelaufen sind??

Bitte betet doch für Rustam und Marina und Sergei und Xenja mit ihrer Tochter. Ich habe weder Rustam noch Sergei schon aufgegeben. Ich bete, dass sie zurück zu Gott finden und dann auch zu ihren Familien.


Es gibt aber auch gutes zu berichten. Als Erstes hat man auf dem langen Weg nach Ust-Bargusin natürlich viel Zeit zum Beten und Nachdenken und das tut mir gut. Es ist auch schön, so oft in der Natur zu sein und zu sehen, wie sich gerade alles verändert. Der Baikalsee ist natürlich immer einen zweiten Blick wert. Und dann, wie schon erwähnt, gehen die regelmäßigen Dienste wieder los und so haben wir gestern die Eröffnung unserer Teenystunden mit einem Picknick gefeiert.


Wie ihr seht, sind wir schon wieder relativ warm angezogen. Nachts wurde es in der letzten Woche schon -4°C. In der Sonne war es aber immer noch schön warm und während des Spielens haben wir unsere Jacken sogar ausgezogen :-).

Wir haben mit unseren Mädels beschlossen mit dem Bibelüberblick fortzufahren und so kommen jetzt die Bücher des Neuen Testaments an die Reihe. Ich bin immer noch ganz Dankbar für das gute Sommerlager. Man kann ihnen die positive Veränderung immer noch abspüren!

Ja und dann ist Renata Hamm in Ulan-Ude angekommen. Eine Missionarin aus Kanada, die in den letzten Jahren in Krasnojarsk gelebt hat, und jetzt hier ihren Dienst beginnt. Zusammen mit ihr werde ich die Kinderstunde in Sojani leiten. Unsere erste Stunde gestern war auch ein gelungenes Fest. Wir werden ein Programm über die Versprechungen Gottes mit den Kindern durchnehmen.