Sonntag, 6. September 2009

Allerlei


In den letzten beiden Wochen war ich 2 mal in Ust-Bargusin und habe Xenja besucht. Sie ist 22 Jahre alt und seit dem 03. August geschieden.
Es ist erschreckend, was hier im Moment mit jungen Ehen passiert. Xenja ist nicht die Einzige, die einen Christen heiratete, der dann bei Problemen den einfachen Weg geht, sich eine andere Frau sucht und seinen Weg ohne Gott fortsetzt.

Da ist auch Marina, die erst ein Jahr verheiratet, im 5 Monat schwanger ist und nun ohne ihren Mann weiter leben soll.

Erschreckend ist auch, wie schnell hier eine Ehe geschieden wird. Man reicht die passenden Dokumente ein und schwupps, nach einem Monat ist man geschieden.

Sergei und Xenja haben eine Tochter, die im Dezember 2 Jahre alt wird. Allina ist in ihrem kurzen Leben schon ganz schön herumgeschuppst worden. Als wir im Sommer in Ust-Bargusin waren, konnten wir die ersten Auswirkungen schon sehen. Sie klammerte sich immer an ihre Mutter und wurde richtig hysterisch, wenn diese sich ein paar Meter entfernte oder mit etwas anderem beschäftigt war. Seit Xenja arbeiten muss, wurde Allina bei allen möglichen Leuten untergebracht. Deshalb hat Xenja sie jetzt von ihrer Mutter abholen lassen. Diese lebt etwa 2 Tagesreisen von Ust-Barugsin entfernt. Auf ihrer Reise kamen die Beiden bei uns vorbei und haben sich hier ausgeruht. Allina benahm sich diesmal sehr viel besser und man könnte sich ja eigentlich darüber freuen, wenn da nicht dieser "alte" Blick in ihren Augen wäre. Allina soll bei der Oma bleiben, bis sie in den Kindergarten gehen kann. Ich frage mich nur, wie Xenja sie wieder abholen kann, wenn sie eine Arbeit hat, die ihr einen freien Tag in der Woche gibt und die Reise etwa den halben Monatslohn kostet.

Diese ganze Situation bricht mir gerade das Herz und ich würde am liebsten gleich zu ihnen ziehen, um ihnen zu helfen. Aber was passiert dann mit all den anderen Diensten die gerade wieder angelaufen sind??

Bitte betet doch für Rustam und Marina und Sergei und Xenja mit ihrer Tochter. Ich habe weder Rustam noch Sergei schon aufgegeben. Ich bete, dass sie zurück zu Gott finden und dann auch zu ihren Familien.


Es gibt aber auch gutes zu berichten. Als Erstes hat man auf dem langen Weg nach Ust-Bargusin natürlich viel Zeit zum Beten und Nachdenken und das tut mir gut. Es ist auch schön, so oft in der Natur zu sein und zu sehen, wie sich gerade alles verändert. Der Baikalsee ist natürlich immer einen zweiten Blick wert. Und dann, wie schon erwähnt, gehen die regelmäßigen Dienste wieder los und so haben wir gestern die Eröffnung unserer Teenystunden mit einem Picknick gefeiert.


Wie ihr seht, sind wir schon wieder relativ warm angezogen. Nachts wurde es in der letzten Woche schon -4°C. In der Sonne war es aber immer noch schön warm und während des Spielens haben wir unsere Jacken sogar ausgezogen :-).

Wir haben mit unseren Mädels beschlossen mit dem Bibelüberblick fortzufahren und so kommen jetzt die Bücher des Neuen Testaments an die Reihe. Ich bin immer noch ganz Dankbar für das gute Sommerlager. Man kann ihnen die positive Veränderung immer noch abspüren!

Ja und dann ist Renata Hamm in Ulan-Ude angekommen. Eine Missionarin aus Kanada, die in den letzten Jahren in Krasnojarsk gelebt hat, und jetzt hier ihren Dienst beginnt. Zusammen mit ihr werde ich die Kinderstunde in Sojani leiten. Unsere erste Stunde gestern war auch ein gelungenes Fest. Wir werden ein Programm über die Versprechungen Gottes mit den Kindern durchnehmen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

schön wieder was aktuelles von dir zu hören - wünsche dir weiterhin Gottes Kraft, Freude und Beistand.
"Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke."